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Nachruf aus Albanien für Schwester Bernarda

Schwester Bernarda, Du bist nun vorausgegangen zu Gott. Was möchte ich Dir aus Albanien – von mir persönlich und von uns allen hier – nachrufen?


Da ist Vieles, was mir im Gedenken an Dich vorbeizieht. Eines zuerst: irgendwie habe ich den Eindruck, dass Du uns schon immer voraus warst: in Deiner Gelassenheit mit trockenem Humor, in Deiner inneren Hellsichtigkeit, Deinem Frohsinn und Deiner Originalität. Und Deine Liebe und Fürsorge für uns hier im Armenhaus Europas hat uns alle im Klösterle tief beeindruckt. Du warst monatelang hier, um in der Küche zu helfen, und unseren Mitarbeitern mit viel Geduld und Zuwendung das Kochen beizubringen. Du hast es geschafft, ohne Sprachkenntnisse, den Jugendlichen einen Kurs in Ernährungslehre zu geben und ganz praktisch mit einem Stück Papier zum Metzger zu marschieren, um ihm zu zeigen, welches Stück Fleisch vom Rind du brauchst. Interkulturellen Dialog hast du nicht theoretisch gelernt, Du hast einfach hier mit den Menschen gelebt und zwar authentisch. Du hast den ganz kleinen und schwer kranken Abraham jeden Tag im roten Kinderwagen spazieren gefahren und dabei den Rosenkranzpsalter gebetet und ganz sicher gesagt: „den kriegen wir schon durch“. Ich sehe Dich noch singend in der Kapelle sitzen, während das Hochwasser fast zum Haus reingelaufen ist und wir am Evakuieren waren. Es war kurz vor Weihnachten und Du hast gesungen: „ihr Kinderlein kommet“. Das hat uns Druck genommen, wir waren durch dieses einfache Lied auf etwas verwiesen, was ich kaum beschreiben kann - vielleicht so: „Es gibt noch etwas anderes als die Sorge ums Wasser. Da wird in Betlehem ein Kind geboren. Etwas wichtigeres gibt es doch nicht!“  Schwester Bernarda, es passiert uns heute noch – wenn irgendwas Schwieriges oder Stressiges vor uns ist, dann denken wir an diese Episode oder eine fängt an, es schmunzelnd dieses Lied zu singen. Eines Tages, als wir sehr müde waren, hattest Du uns zum Essen eine wundervolle Zitronencreme gezaubert – einfach aus dem Nichts. Du hast uns auch ein wenig verzaubert, Schwester Bernarda. Und nun bist Du uns vorausgegangen und ich stelle mir gerade vor, wie Du sagst: „Hier gibt es Unmengen von Enten und die brauchen was zum Futtern“. Schwester Bernarda und ich bin gewiss, dass die Engel Dich zum Paradiese geleiten und Dich dort auch die albanischen Märtyrer empfangen.
Danke!

„DA WAR LIEBE DRIN“

Sr. Christina,  Sr. Michaela, Abraham, Toni, Irena, Syka, Lezi, Aferdita, Flutura, Sokol, Berti und so viele andere hier.

 

kreuz sand

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