Die Stille hören
Die Stille hören
Wir sind beim Moosholen – in den Hügeln zum Dukagjin hin. Felicitas hat sich ein wenig in die Schlucht verzogen. Ich trottle von Moosfleck zu Moosfleck und freue mich über die grünen Polster, die ich vorsichtig in den Kübel lege. Irgendwann halte ich inne – ein Zauber liegt über dieser kargen Gegend mit dem ausgetrockneten Flussbett unten. Ich lausche und möchte gerade der Feli zurufen: «Hörst du die Stille?» Aber etwas verschliesst mir den Mund, verbietet mir das Rufen. Ich setzte mich auf einen grossen Stein und höre die Stille. Die Zeit bleibt stehen, die Stille ist Fülle, seltene Fülle: in mir, um mich, überall. Ich bleibe und bin einfach. Das grüne Moos scheint zu atmen, die Steine ihre Geschichte zu erzählen, die Schlucht da unten auch. Der Widerhall in mir ist nur ein Wort, das aufsteigt: GOTT!
Mein Adventsbeginn ist mir so wunderbar geschenkt.